Johannes-Mathesius-Gesellschaft
Evangelische Sudetendeutsche e.V.
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Èeská verze
Glaube und Heimat. Mitteilungsblatt der Johannes-Mathesius-Gesellschaft

Ostern 2007

Seht, der Stein ist weggerückt.
nicht mehr, wo er war.
Nichts ist mehr am alten Platz,
nichts ist, wo es war.

Seht, das Grab ist nicht mehr Grab,
tot ist nicht mehr tot,
Ende ist nicht Ende mehr,
nichts ist, wo es war.

Seht, der Herr erstand vom Tod,
sucht ihn nicht mehr hier,
geht mit ihm in alle Welt,
Er geht euch voraus.

Lothar Zenetti 1971

A.F.Oeser - Die Auferstehung Jesu

"Die Auferstehung Jesu"
Adam Friedrich Oeser (1717-1799)
Gemälde in der Nikolaikirche Leipzig


Liebe Mitglieder und Freunde der Johannes-Mathesius-Gesellschaft,
liebe Brüder und Schwestern,

erst vor einem Vierteljahr haben wir Ihnen unsere gut gelungene Weihnachtsausgabe unserer Mitteilungen zugestellt und jetzt, in der Passionszeit, können wir Ihnen die Osterausgabe übermitteln. Dafür den fleißigen Helfern, die immer im Sinne unserer Gesellschaft wirken, einen herzlichen Dank.

Wenn ich in dieser vorösterlichen Zeit diese Zeilen schreibe, denke ich auch an die Leidenszeit unseres Herrn Jesus Christus. Es kommen mir Gedanken an die Leiden und Bedrückungen der Vertreibung und Flucht, die Sie, liebe evangelische Schwestern und Brüder aus dem Sudetenland, in den Jahren 1945/46 erleiden mußten. Mit Gottes Hilfe konnten Sie sich ein neues Lebensumfeld aufbauen. Es war wie ein Aufrichten nach schlimmer Zeit. Dies direkt nachempfinden konnte man in einer großen Ausstellung und Dokumentation "Flucht, Vertreibung, Integration" in Leipzig, mit großem Rahmenprogramm und originalen Sachzeugen. Diese Erinnerung ist, nach der teilweise sehr umstrittenen Ausstellung in Berlin im vergangenen Herbst, eine bedeutende Würdigung der Stärke, des Mutes und des Lebenswillens der Menschen aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutsches Reiches.

Weitere kirchliche Ereignisse erwarten uns in diesem Jahr, in die auch unsere Gemeinschaft eingebunden ist:

- die große Europäische Ökumenische Versammlung in Hermannstadt (Sibiu) in Rumänien, Region Siebenbürgen, vom 4. bis zum 9. September 2007

- die Bayrische Landesausstellung 2007 "Bayern und Böhmen" vom 25. Mai bis 14. Oktober 2007 in der Stadt Zwiesel am Rande des Bayrischen Waldes.

Außerdem laden wir ganz herzlich ein zu unserer Jahrestagung nach Bad Kissingen vom 27. bis 29. April 2007 unter dem Thema "Das Wirken der Brüderunität in Vergangenheit und Gegenwart". Wir freuen uns auf fachkundige Referenten zu diesem Thema. Ein detailliertes Programm für diese Tage liegt diesem Mitteilungsblatt bei. Bitte melden Sie sich, zu diesen Tagen der Gemeinschaft an. Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen.

Ganz herzlich möchte ich an dieser Stelle allen danken, die durch ihren Mitgliedsbeitrag und Spenden zur Fortführung unseres Werkes beitragen. Besonderer Dank gilt dabei dem Diakonischen Werk der Bayrischen Evangelischen Kirche, die mit ihrem Unterstützungsbeitrag die Solidarität mit der Tätigkeit unserer Gesellschaft zum Ausdruck bringt.

In herzlicher Verbundenheit grüße ich alle unsere Mitglieder und Freunde in Deutschland, Österreich, und der Schweiz sowie in Böhmen, Mähren und der Slowakei.

Ihr Karlheinz Eichler
Vorsitzender



Das große Entweder-Oder
unseres Osterglaubens

Predigt von Pfarrer Hugo Gerstberger
am 21. April 1935 in der Friedenskirche in Eger


Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendsten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden unter denen, die da schlafen.

1. Korinther 15,19 -20


Liebe Gemeinde!

Christ ist erstanden von der Marter alle,
des soll'n wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein - Halleluja!

Das ist die kürzeste Osterpredigt. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Wir haben sie heute von unserem Kirchenchor gehört. Sie klingt aus in ein helles, mächtiges Halleluja - gelobt sei Gott! Wie in hellen Fanfarentönen erklingt dieses Halleluja. Es liegt Jubel, Preis und Dank darinnen. Die Karfreitagsnot ist überwunden. Aus dem Leid ist Freude geworden. Aus der Niederlage Sieg. Aus dem Dunkel steigt heilverkündend das Licht. Gott sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus. Es ist ganz in Ordnung, daß dieses Halleluja die Osterpredigt einleitet. Ostern ist ein Freudenfest, ein Siegesfest, ein Dankesfest. Es hat seine Kraft in sich selbst. Wir brauchen uns von nirgendwo her Klänge und Bilder auszuborgen., um es zu schmücken. Es ist selbst hell wie die Sonne, stark wie der Frühling. Wir brauchen uns vor niemanden zu entschuldigen, daß wir es wagen, so sicher und frei, so ausdrucksvoll und fordernd zu reden. Denn wir reden nicht von dem, was Menschen sich ausgedacht haben, sondern was Gott getan hat. Zu Ostern hat Gott so über allen Zweifel erhaben sein "Ich bin der Herr" geredet, daß daneben jeder menschliche Versuch, deuten und erklären zu wollen, ein armseliges Beginnen bleiben muss. Darum kann die Osterverkündigung verzichten auf stimmungsvolles Ausmalen. Sie muss ein kraftvolles Zeugnis sein, das sich über alles Verstandes- und Gefühlsmäßige hinweg an den Glauben wendet.

Als Jesus Martha auf dem Wege zum Grabe ihres Bruders Lazarus begegnete, da setzte er ihren unklaren, halb zweifelnden Worten von der Auferstehung das bestimmte Wort entgegen: ICH bin die Auferstehung und das Leben. Er fügt aber gleich auch die Frage hinzu: Glaubst du das? Damit ist auch für uns gesagt: Ostern, das Fest der Auferstehung, das ist ein Fest des Glaubens. Es erwartet vom Glauben in klares Ja oder Nein. Ein Drittes gibt es nicht. Mit dem Ja bekenne ich mich zu dem Gott und Herrn, der am Ostermorgen sein göttliches Amen spricht zu allem, was er durch Christus und mit ihm hat geschehen lassen. Ich bekenne damit, daß auch der Karfreitag ein Tag des Herrn ist, das auch Gethsemane, Pilatus' Richthaus, Golgatha, Grab im Garten des Joseph von Arimathia Stationen sind auf dem Wege, den Gott für die Rettung der Menschheit für notwendig erachtet hat. Mit dem Nein bekenne ich das Gegenteil. Ich bekenne damit, daß nicht Gott sondern die Menschen Recht behalten haben. Ich gebe damit zu, daß die Macht der Sünde stärker ist als die Reinheit und Größe der Liebe. Ich sage mich damit von Gott los, denn ich verleugne damit sein ureigenstes Wesen, seine heilige Liebe. Mit dem uneingeschränkten Ja oder Nein sind die klaren Linien der Stellung zum Osterfeste, also der Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit Gottes aufgezeigt. Mit einem Ja oder Nein entscheide ich aber auch über mein zukünftiges Leben. Das Ja bedeutet auch für mich den Glauben an meine persönliche Auferstehung, nicht etwa nur den Glauben an ein unpersönliches, unklares Irgendwie-Weiterleben nach dem Tode, sondern den Glauben an meine leiblich-seelische Auferstehung. Dabei ist es unwesentlich, wie diese Leiblichkeit sein wird. Das Nein bedeutet das Eingeständnis, daß es eine Wirklichkeit des Lebens nur bis zum Grabe gibt. Damit ist das Ab und Auf des Lebens an diese Welt gebunden. Das Wort des Psalmisten "Unser Leben währet siebzig und wenn es hoch kommt, so sind des achtzig Jahre" gilt nur so weit. Aber auf die Fortsetzung darüber hinaus, die in dem Worte angedeutet ist : "Kommt wieder Menschenkinder", wird verzichtet. Mit dem Nein ist zugleich auch der Verzicht auf jeden höheren Sinn des Lebens ausgesprochen und die Ablehnung der Verantwortung vor einem höheren Richterstuhl als dem der Welt.

Diese beiden klaren Linien sind in unserem Textwort aufgezeigt, das uns zugleich zur Entscheidung aufträgt: Wir werden vor das große Entweder-Oder unseres Osterglaubens gestellt: Setzen wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus - dann sind wir die Beklagenswertesten unter allen Menschen. Die frohsten Menschen aber werden wir, wenn wir an seine Auferstehung glauben.

Hier haben wir das Entweder-Oder für das wir uns zu entscheiden haben: entweder der Beklagenswerteste oder der Froheste. Jeder von uns hat es selbst in der Hand.

Warum sind wir die beklagenswertesten Menschen, wenn wir nur in diesem Leben unsere Hoffnung auf Christus setzen? Weil wir Nachfolger Jesu sein sollen. Dazu gehört aber, daß wir ein Leben der Entsagung und Selbstlosigkeit führen. Dazu ist notwendig, daß wir jederzeit bereit sind, uns in den Dienst der anderen zu stellen. Wir sollen Liebe üben, Barmherzigkeit schenken, geduldig leiden, Verfolgung auf uns nehmen. Wir sehen in Christus das Vorbild hoher Sittlichkeit und heldenhaften Duldens. Wir müssen ihm nacheifern. Und wenn wir es tun, verzehren wir uns im Dienst an den andern. Wenn wir das alles nur tun, ohne den Ausblick auf die Ewigkeit, wenn der Sinn unseres Lebens am Grabe enden sollte, dann wäre das ebenso, wie wenn das Letzte im Leben Jesus das Kreuz auf Golgatha gewesen wäre vom Menschen aus betrachtet. Dann hätte ja alle aufopfernde Liebe, alles Rufen zu Reinheit und Treue keinen Sinn. Dann könnte ja die Bosheit einer übel wollenden, verhetzten Menge über alles Gute und Edle triumphieren. Ja, dann hätten die Kinder dieser Welt, sie sich nur für diese kurze Erdenzeit einrichten, am Ende nicht so unrecht, wenn sie über die herfallen, die ihr auf Genuss und Vorteil eingestelltes Leben als Sünde brandmarken. Wir würden wohl die Gewalt der Sünde und des Todes erkennen. Aber wir hätten keine Hilfe dagegen. Wir könnten von Jesus alles Mögliche sagen - und das geschieht ja heute oft genug, aber wir wüssten das eine nicht, daß durch seine Auferstehung die Sünde gerichtet ist. Wir wüssten nicht, daß ein Leben der Liebe und Treue, der Wahrheit und des Gehorsams bei Gott so hoch steht, daß es allen feindlichen Gewalten zum Trotz herausholt und es herrlich macht, weil es sein Leben ist. Man sage nicht, daß ein auf die Ewigkeit ausgerichtetes Leben ungeschickt mache zum Lebenskampfe auf dieser Erde. Mit dieser Behauptung gehen die Moderngläubigen heute wieder gerne hausieren. Das Gegenteil ist richtig. Wir halten des mit Amalie Sieveking, die sagt: "Das Auge, in dem der Himmel am klarsten sich spiegelt, gewinnt auch den hellsten und richtigsten Blick für das, was der Erde angehört." Wer die Geschichte als Lehrmeisterin anerkennt, wird zugeben müssen, daß jene Zeiten die größten auch in unserem Volke, und in ihm, vor allem gewesen sind, in denen ein lebendiger, starker Glaube herrschte. Nur, wo man Verantwortung trägt vor der ewigen Gerechtigkeit, kann man erst wirklich groß handeln. Ohne dem Wurzelgrund des Ewigen fehlt uns die stärkste und zugleich reinste Kraft, die wir hier auf Erden in unserem Tun einsetzen können. Ohne Gottes Opfertat wäre das Kreuz - und damit wollen wir doch alles selbstlose treue Dienen auch mit eingeschlossen sehen - das dunkelste aller Rätsel. Wenn sogar Jesu Leben in Sinnlosigkeit zu Grunde geht, wie soll man dann an Gottes ewige Vaterliebe oder überhaupt an einen Sinn im Menschendasein glauben?

Ende August 1917 schrieb eine schwedische Wissenschaftlerin an ihren Mann: "Erinnerst du dich, daß ich immer dachte, die Mathematik könne mir den Schlüssel zum Weltall geben? Jetzt habe ich ihn gefunden. Er heißt Jesus. Jesus ist der Schlüssel zu Gott, zur ganzen Welt, zu allen Menschen. Er ist der Schlüssel zum Himmel und der Schlüssel, der des Todes Pforte öffnet." Ähnlich erlebte es ihr Gatte zur gleichen Zeit auf Ceylon. Fünfzig Jahre hatte er nichts wissen wollen von der christlichen Ewigkeitshoffnung und Gottesgewissheit. Da überwältigte ihn eines Tages das Gefühl der Wirklichkeit Gottes so mächtig, daß auch er ein gläubiger Christ wurde.

Nun dürfte doch allmählich klar geworden sein, daß unser Leben erst dann seinen vollen Reichtum empfängt, daß wir aus aller Heil- und Trostlosigkeit nur herauskommen, wenn wir an die Tat Gottes glauben, die in der Auferweckung Christi vom Tode besteht.

Deshalb betont der Apostel so stark mit seinem "Nun aber" die große Ostergewissheit. Ihr sollt frohe Menschen werden, die wissen, wo das Ziel des Lebens liegt. Ihr sollt wissen, woher alle scheinbar und so oft behauptete Sinnlosigkeit des Lebens kommt. Ihr sollt wissen, daß euere Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn. "Denn Christus ist auferstanden von Toten und der Erstling geworden unter denen, die da schlafen." Darin muss unsere Osterverkündigung gipfeln. Darin liegt die göttliche Wendung. Sie ist nur von Gott her möglich, aber dann auch wirklich. Sie erstreckt sich auf die Auferstehung des Christus Gottes UND der Toten. Beides gehört zusammen und beides ist von Gott. Gott fordert die Erstlingsgabe für sich und damit zugleich die ganze Ernte, weil ihm das Ganze gehört. Unser Osterglaube jubelt: "Denn weil das Haupt im Himmel ist, wird seine Glieder Jesus Christ zur rechten Zeit nachholen." Ich sage, so triumphiert der Osterglaube, nicht das Osterjubeln. Gottes Wirklichkeit und sein Walten braucht man niemandem zu beweisen. Sie sind einfach da. Der Mensch lebt nicht von dem, was er versteht, sondern von dem, was ihn trägt und was größer ist als er. Die Jünger haben nicht gejubelt, aber ihr ganzes weiteres Leben wurde vom Osterglauben bestimmt, All ihr Tun und alle ihre Erfolge bekamen von Ostern ihre Kraft. Und ist nicht das Wachsen und der Bestand der Kirche Christi der sichtbare Beweis der Kraft des Auferstehungsglaubens. Von Illusionen kann nichts auf die Dauer leben., aber schon gar nicht die Kirche Christi. Sie wäre längst verfallen, wenn sich nicht Christus als der lebendige Herr erwiesen hätte, als der Sieger über Sünde und Tod. Alle Tatsachen der Geschichte drängen zu der Überzeugung: Christus ist nicht tot. Er lebt! Der praktische Mensch des 20. Jahrhunderts bewertet alles Geschehen nach dem Erfolg. Warum will man den Erfolg des lebendigen Osterglaubens nicht gelten lassen? Millionen Menschen hat er Kraft und Trost und Zuversicht gegeben in den Wirrnissen des Lebens. Dieser Glaube ist das einzige Hier auf Erden, das uns das Leben überhaupt lebenswert macht. Er allein kann uns das bringen, wonach uns alle verlangt.: den Frieden des Herzens, die Ruhe in der Unruhe, das Sichersein inmitten uferloser Unsicherheiten, das tröstliche Licht in den Dunkelheiten des Lebens und in der Todesnacht, die für jeden von uns einmal anbricht. Georg Friedrich Händel, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, ist am Karfreitag 1759 gestorben. Auf seinem Sterbebett ließ er sich das große Osterkapitel aus 1. Korinther 15 vorlesen. Mehrfach unterbrach der Kranke den Lesenden: "Halt ein, sag das noch einmal." Ja, auch wir heutige Christen können uns das nicht oft genug sagen lassen, wir können uns nicht oft genug hören, damit wir durch diese Ostergewissheit frohe Menschen sein können und im Sterben wissen, daß es auch für uns gesagt worden ist: "Ich lebe und du sollst auch leben." So entscheiden wir uns, jeder einzelne für sich persönlich: Entweder - Oder - entweder ohne die Ostergewissheit "Christus ist auferstanden". Dann sind wir als Christen die Beklagenswertesten unter allen Menschen, oder mit der Ostergewissheit, und halten fest:

Ich sag' es jedem, daß er lebt
und auferstanden ist,
daß er in unsrer Mitte schwebt
und ewig bei uns ist. Amen



Johannes Mathesius und seine
"Sarepta oder Bergpostill"

Der folgende Beitrag zu dem Namenspatron unserer Gesellschaft erreichte uns von unserem Mitglied Herrn Anton Haidmann aus Heidelberg, der selbst aus St. Joachimsthal stammt. Er befasst sich seit vielen Jahren mit der Bio- und Bibliografie von Johannes Mathesius. Vielen Dank für diese Information.

Schon seit dem 18. Jahrhundert gibt es unter den Mathesius-Forschern eine rege Diskussion über die Anzahl der Auflagen, der Erscheinungsorte und -jahre der "Sarepta oder Bergpostill". Die Angaben schwanken zwischen 9 und 20. Auch zu den Erscheinungsjahren und - orten gibt es recht unterschiedliche Angaben von mehreren Autoren. Um endlich Klarheit zu schaffen, wurde vor einigen Jahren, initiiert vom ehemaligen Vorsitzenden der Johannes-Mathesius-Gesellschaft, Pfarrer Dr. Alfred Eckert, in ca. 300 Bibliotheken im In- und Ausland recherchiert. So konnte dokumentiert werden, daß es "nur" 9 Auflagen gab: 1562 (erste), 1564, 1571, 1578, 1587, 1618, 1619, 1620, 1679 (letzte). Die Erscheinungsorte sind: 1562 - 1587 Nürnberg, 1618 - 1620 Leipzig, 1679 Freiberg/Sachsen.

Auch zu Mathesius selbst und zu seiner Familie gab es in der Vergangenheit in der Literatur nicht immer korrekte Daten.

Was das Geburtsdatum anbetrifft, gibt es nur wenige Abweichungen. Die meisten Angaben sind richtig: Mathesius kam am 24.06.1504 im sächsischen Rochlitz zur Welt.

Was den Todestag anbetrifft, überraschen zahlreiche unrichtige Angaben von mehreren kompetenten Literaten. Auch auf der Gedenktafel an der Außenwand des Joachimsthaler Rathauses wurde ein unrichtiger Todestag eingraviert. Die Gedenktafel an der evangelischen Kirche trägt aber den richtigen Todestag: 7. Oktober 1565! Die meisten Abweichungen nennen den 8. Oktober, was natürlich nicht stimmt. Mathesius starb nach der Sonntagsfrühpredigt und dieser Sonntag war der 7. Oktober 1565.

Auch zu Mathesius Heirat, Ehefrau, Anzahl und Vornamen der zahlreichen Kinder gibt es leider z. T. abweichende Daten.

Der vollständige Text mit Ergebnissen der Recherchen und auch Erwähnungen von Autoren und ihren Publikationen mit unrichtigen Angaben zur SAREPTA ist erschienen in der Zeitschrift für Kunst und Kultur im Bergbau "Der Anschnitt", Heft 4, 2001.


Gustav II. Adolf


1832-2007: 175 Jahre
Gustav-Adolf-Werk

Warum nennt sich ein christliches Hilfswerk heute immer noch nach einem kriegerischen Held? Warum sucht man nicht den Namen eines Friedensstifters? Es wäre schwierig - nach 175 Jahren - den Namen eines Werkes, das weltweit wirkt, zu ändern. Dies ist auch gar nicht nötig. Ein Blick kurzer Blick in die Geschichte zeigt dies:

Durch seine deutsche Mutter ist der schwedische König Gustav II. Adolf (1594-1632) in deutscher Sprache und Kultur aufgewachsen. Er wurde bewußt evangelisch erzogen. Mit 16 Jahren bereits übernahm er die Regentschaft über das schwedische Reich. Nach damaligem, auch christlichem Verständnis, waren militärische Mittel zur Wiederherstellung von Recht und Gesetz in einem Land erlaubt.

König Gustav II. Adolf griff in den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ein, als in der ersten Phase dieses Krieges die Übermacht der kaiserlich-katholischen Liga 1629 das evangelische Lager in Deutschland zu besiegen drohte. Bei einem solchen Sieg wäre ein Jahrhundert der Reformation in Deutschland wieder ausgelöscht worden. Gustav Adolf eilte als Wahrer der Glaubensfreiheit den Deutschen zur Hilfe. Die Landung der schwedischen Truppen in Deutschland und vor allem die Schlachten von Breitenfeld (1631) und Lützen (1632) wendeten das Blatt zu Gunsten der protestantischen Union. Gustav II. Adolf fiel in der Schlacht bei Lützen am 6. November 1632. Er wurde als Retter der evangelischen Sache gefeiert und sein Leichnam in einem gewaltigen Leichenzug nach Stockholm gebracht.

Nach seinem Tod veränderte der Krieg sein Gesicht entscheidend und verrohte auf allen Seiten. Gustav II. Adolf wurde durch seinen Einsatz für die Evangelischen zum Leitbild eines Kämpfers für die protestantische Sache. Das Gustav-Adolf-Werk heute distanziert sich von militärischer Gewalt als Mittel der Glaubensverbreitung, ebenso wie von nationalistischem Missbrauch seines Namenspatrons. Sicher war Gustav Adolf nicht frei von schwedischen Machtinteressen. Es wäre aber historisch ungerecht, Herrschern vergangener Zeiten ein Engagement in Glaubenssachen grundsätzlich abzusprechen. Gustav II. Adolf persönlicher Glaube, Mut und Lebenseinsatz verdienen auch heute noch unseren Respekt.

Gustav-Adolf-Gedenkstätte in Lützen Gustav-Adolf-Gedenkstätte
in Lützen
1832, im 200. Todesjahr Gustav II. Adolf, wurde in Leipzig von dem Superintendenten Christian Gottlob Großmann gemeinsam mit anderen Leipziger Persönlichkeiten die Gustav-Adolf-Stiftung ins Leben gerufen. Es entstand eine Stiftung zu Gunsten bedrängter Brüder und Schwestern in der Diaspora. 1842 verband sich diese Stiftung mit zwei ähnlichen Initiativen aus Darmstadt und Dresden zur "Evangelischen Stiftung des Gustav-Adolf-Vereins", die in ganz Deutschland und im angrenzenden Ausland aktiv wurde. Es entstand ein Unterstützungswerk für evangelische Christen in der Diaspora. Viele Kirchen und kirchliche Einrichtungen in der Diaspora, so auch in Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien konnten nur mit finanzieller Unterstützung des Gustav-Adolf-Werks gebaut werden (so z. B. die evangelischen Kirchen in Eger und Fleißen).

Gegenwärtig werden von der Diasporahilfe des Gustav-Adolf-Werks 42 Kirchen in 35 Ländern auf der ganzen Welt unterstützt. Der Umfang der jährlichen Hilfe beläuft sich auf ca. 3 Millionen Euro. Neben der finanziellen Unterstützung von kirchlichen Einrichtungen spielen die Pflege von persönlichen Kontakten und der geistliche und theologische Austausch eine wichtige Rolle.

Zum 175-jährigen Jubiläum des Gustav-Adolf-Werks ist aufgrund einer Idee der Gustav-Adolf-Werk-Hauptgruppe in Sachsen die Gottesdienstreihe "175 Jubiläums-Gottesdienste" entstanden, in die alle Hauptgruppen des Gustav-Adolf-Werks in Deutschland und Partner im Ausland einbezogen sind. Viele der Gottesdienste finden in Kirchen statt, die mit Gustav-Adolf-Werk-Mitteln gebaut wurden.

Wir weisen besonders auf folgende Gottesdienste hin:

23. September
10 Uhr

in der evangelischen Kirchen in Plesna/Fleißen, Tschechische Republik, mit Dekan Gregory, Aschaffenburg, Pfarrer Graubner Bad Brambach und Senior Libal, Asch).

Die Kirchennot der in Böhmen gelegenen, aber zum sächsischen Bad Brambach gehörigen Gemeinde Fleißen war ein Anlass zur Gründung des Gustav-Adolf-Vereins durch Superintendent Großmann. Der Kirchbau war eines der frühen Förderprojekte des Gustav-Adolf-Vereins.

30. Oktober
10 Uhr 15

in der St. Marienkirche in Weißenburg (Sachsen) mit Pfarrerin Noetzel und Pfarrer Sandahl, Schweden. Deutsch-schwedischer Festgottesdienst anlässlich der 10. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage.

31. Oktober
10 Uhr

in der Schlosskirche in Wittenberg mit Gustav-Adolf-Werk-Präsident Dr. Hüffmeier. Dieser Gottesdienst wird im Fernsehen übertragen.

6. November
18 Uhr

in der Kirche St. Vitii in Lützen mit dem EKD-Vorsitzenden Bischof Professor Dr. Huber, Berlin, dem Thomanerchor Leipzig und Vertretern der Gustav-Adolf-Werk Hauptgruppen zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten

Bitte informieren Sie sich bei Ihren örtlich zuständigen Hauptgruppen über Gottesdienste in Ihrer unmittelbaren Nähe. Auskunft gibt auch das Gustav-Adolf-Werk in Leipzig:

    Gustav-Adolf-Werk
    Pistorisstraße 6, 04229 Leipzig
    Telefon: 0341 - 490 620
    Fax: 0341 - 490 6267

Johanna Gerstberger, Ludwigsburg


Der Schatz von Mladá Boleslav

Ein überraschender archäologischer Fund

Die diesjährige Jahreskonferenz der Johannes-Mathesius-Gesellschaft - Evangelische Sudetendeutsche e.V. steht ganz im Zeichen des Jubiläums der Brüderunität. Vor 550 Jahren, gegen Ende 1457, möglicherweise im Frühjahr des darauffolgenden Jahres wurde im ostböhmischen Dorf Kunvald die erste Gemeinde der Brüderunität gegründet.

Die zentrale Festveranstaltung zum Jubiläum der Brüderunität in Tschechien findet in diesem Jahr in Mladá Boleslav (Jungbunzlau) statt. Hier sorgte im vergangenen Jahr ein überraschender archäologischer Fund für Aufsehen. Bei Bauarbeiten für die vom Volkswagenkonzern neugegründete private Universität entdeckten polnische Bauarbeiter ein geheimes Archiv der Brüder aus dem 17. Jahrhundert.

Nur für einige Tage stellte das Museum von Mladá Boleslav (Jungbunzlau) im Januar 2007 die wertvollen Schriftstücke und Dokumente aus dem Archiv des Bischofs der Brüderunität Matou¹ Koneèný aus. Wie durch ein Wunder hatten sie im August 2006 polnische Bauarbeiter entdeckt. Die Ausstellung des Museums präsentierte Anfang des Jahres die ersten restaurierten Dokumente. Zur Eröffnung kamen auch zahlreiche Neugierige aus Turnov, Nová Paka und sogar aus Prag. Ausstellung
Die Dokumente waren in zwei hölzernen Truhen verborgen, die die Bauarbeiter nur einige Zentimeter unter dem Fußboden in den Räumen des ehemaligen Klosters "Auf dem Karmel" im Zentrum von Mladá Boleslav entdeckten. Hier hatte sie Bischof Matou¹ Koneèný versteckt, bevor er im Dezember 1620 eilig aus der Stadt fliehen mußte. Denn nach der Schlacht am Weißen Berg war die Kirche der Brüderunität auf einmal verboten. Die Stadt wurde von Truppen der siegreichen katholischen Partei besetzt, und für die Leitung der Brüderunität war Mladá Boleslav nicht mehr sicher.
Kloster auf dem Karmel Der Senior der Kirche Matou¹ Koneèný versteckte verschiedene Unterlagen, Aufzeichnungen mit vertraulichen Berichten, zahlreiche persönliche Briefe von den Pfarrern der Unität, Adligen, aber auch von Repräsentanten protestantischer Kirchen in anderen Teilen Europas. Besonders interessant sind Briefe und Abrechnungen von Studenten, die die Kirche zum Studium ins Ausland schickte. Gefunden wurden auch Unitätsregister, also Aufstellungen über Mitglieder und Kircheneigentum. Insgesamt wurden an die 600 Schriftstücke gerettet. "Wir haben das bis heute noch nicht alles gelesen, das ist wahnsinnig viel," erklärt der Museumsmitarbeiter Pavel Sosnovec. "Etwa 90 Prozent der Schriftstücke konnten noch nicht klar eingeordnet werden, bei ihnen haben wir bisher nur Vermutungen. Klar ist nur, das die Erforschung Jahre in Anspruch nehmen wird."
Die Urkunden sind etwa zur Hälfte in tschechischer Sprache und zur Hälfte in Latein abgefaßt. Die Tinte wurde aus Gallapfel gewonnen. Nicht wenige gebildete Adlige schrieben in einem Gemisch aus beiden Sprachen. Zum Beispiel Václav Budovec schrieb tschechisch, baute aber immer wieder lateinische Sätze in seine Texte ein. Lateinisch war die Sprache der Gebildeten, heute etwa vergleichbar mit dem Gebrauch von Fremdwörtern oder englischsprachigen Ausdrücken.

Matou¹ Koneèný wurde 1569, wahrscheinlich in Strá¾nice geboren. 1609 kam er nach Boleslav und übernahm die Leitung der örtlichen Gemeinde. Als zweiter Pfarrer half ihm Jan Bro¾. Bischof - im Sprachgebrauch der Unität: Senior - wurde er wohl im Oktober 1609, nach anderen Angaben erst 1614. Die Unität hatte gleichzeitig mehrere Bischöfe, in der Regel vier. Als Senior war Koneèný unter anderem für die tschechischen Gemeinden der Unität zuständig. Er starb zwei Jahre nach seiner Flucht aus Mladá Boleslav in Brandýs nad Orlicí. Über sein Archiv konnte er jedoch niemanden mehr informieren.

In der Zeit von Bischof Koneèný zu Beginn des 17. Jahrhunderts war Mladá Boleslav eine verhältnismäßig große Stadt. Sie hatte einige Tausend Einwohner, zu ihnen zählten eine nicht sehr große deutsche Minderheit und auch Juden. Die überwiegende Mehrheit gehörte zur utraquistischen Kirche, also zum Bekenntnis des Kelches. Die Brüderunität hatte in Boleslav über 500 Mitglieder. Katholiken durften hier - nach den Privillegien, die die Stadt schon seit dem Ende der Hussitenkriege besaß - nicht leben. Im Vergleich mit anderen Teilen von Böhmen war in der Region von Mladá Boleslav das brüderische Bekenntnis ausgesprochen stark verbreitet. Unterhalb des Isergebirges stand es unter dem Schutz einiger ansässiger Adelsgeschlechter, die die Aktivitäten der Kirche duldeten oder selbst sogar zu ihren Mitgliedern gehörten. Auch in den meisten Dörfern lebten größere oder kleinere Gruppen von Brüdern und Schwestern der Unität. In einigen Dörfern hielten brüderische Prediger regelmäßig Gottesdienste.

Pavel Sosnovec Pavel Sosnovec weist die Besucher auf ein kleines Tagebuch hin: "Dies ist einer der großen Schätze. In diesem Büchlein sind die Dienste der brüderischen Geistlichen von Boleslav von 1600 bis 1609 aufgezeichnet und einzeln aufgeschlüsselt. Hier ist festgehalten, wer an welchem Sonntag und wo Gottesdienst gehalten hat, zum Beispiel auf dem Karmel, in Stakory, in Vlèí Pole, in Bøezna, im Kloster Hradi¹tì oder in Kopidlno. Auf Grund der Funde können wir nun fast genau rekonstruieren, in welchem Umfang und auf welche Weise die Brüderunität in dieser Zeit in den einzelnen Regionen und Herrschaften wirksam war. Bislang waren schriftliche Quellen über das Gemeindeleben der Brüder in der Zeit vor dem Weißen Berg eher spärlich. Auf einmal zeigt sich alles in völlig neuem Licht" schließt Pavel Sosnovec seine Bewertung ab.
Nach dem Ende der Ausstellung sind die Dokumente wieder in die sicheren Depositare des Museums zurückgekehrt. Einige andere Schriftstücke kommen zuerst zur fachgerechten Restaurierung zu Bohumil ©imeèek nach Kyjov, damit von ihnen schließlich digitale Kopien für Wissenschaftler und Studenten angefertigt werden können.

Jiøí Mohaupt

(Quelle: RajNet.cz, Übersetzung: Ch. Lange)


550 Jahre Brüderunität

Erster Teil: Von den Anfängen bis zur Reformation

Ihre Geschichte beginnt in der schweren Krise des Spätmittelalters. Die westliche Christenheit ist in zwei verfeindete Lager gespalten, die sich gegenseitig gebannt haben. Somit befindet sich der gesamte Westen im Zustande der Ketzerei. Eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern wird gefordert, erfolglos. Überall treten Reformgruppen auf, besonders im Königreich Böhmen, das eine wirtschaftliche Blütezeit erlebt.

Siegel
Als Jan Hus und Hieronymus 1415/16 vom Konzil in Konstanz auf den Scheiterhaufen geschickt werden, bricht der Aufstand los. Die Stände Böhmens und Mährens beschweren sich in einem Mahnbrief beim Konzil. Ein solches geschlossenes Auftreten sucht seinesgleichen in der Geschichte der Kirche. Die Böhmischen Stände schließen sich zusammen. Nach einer überstürzten Krönung wird 1420 König Sigismund aus dem Lande gejagt. Fünf Kreuzzüge schlagen die hussitischen Heere zurück. Dann kommt es zu Verhandlungen. Auf dem Konzil zu Basel wird 1433 nach zähen Verhandlungen die Austeilung des Abendmahles in beiderlei Gestalt gestattet. Im Jahr darauf werden die Radikalen bei Lipany geschlagen. Auf dem Iglauer Landtag unterzeichnet König Sigismund diese Baseler Kompaktaten, erst dann kann er 1436 den Boden seines Landes wieder betreten. Damit sind die Hussitenkriege, die fast zwei Jahrzehnte dauerten, beendet.

Sollte die Austeilung des Abendmahles unter beiderlei Gestalt das ganze Ergebnis dieses langen Kampfes gewesen sein? Vielen im Lande ist das zu wenig.

Die Zeit Bruder Gregors

Die hussitische Kirche beginnt sich zu formieren. Der Landtag 1435 hat Rokycana zum Erzbischof von Prag erhoben und ihm zwei Suffraganbischöfe zur Seite gestellt, Rom hat ihm aber die Bestätigung versagt. Man will immer wieder eine Bestätigung für Rokycana erhalten, doch die Gesuche werden abschlägig behandelt.

Und überall bilden sich kleine Gruppen, die mit der utraquistischen Theologie nicht einverstanden sind, sie scharen sich vor allem um Petr Chelèický in Südböhmen und um das hussitische Kloster Vilémov bei Èáslav.

Und dann werden die Predigten des Erzbischofs Rokycana in der Prager Theinkirche um das Jahr 1453 direkter. Unter den Hörern befindet sich auch dessen Schwager Gregor (Øehoø). Wahrscheinlich gehört Gregor zu den Leuten, die 1446 wieder in das berühmte Slawen- oder Emmauskloster am Rande Prags eingetreten sind, wo die Predigten Rokycanas aufgeschrieben und besprochen wurden.

Die Pläne, Prag zu verlassen, reichen zurück in das Jahr 1427, erst 30 Jahre später ist es soweit. Jahrelang sind einige Gruppen herumgereist und wurden immer wieder vertrieben, aus Kremsier (Kromìøí¾), aus Klattau (Klatovy). Aus vielfältigen Traditionen kommen sie. Da sind Waldenser, deren Vorfahren aus Italien vor allem nach Südböhmen gelangt sind und da befinden sich vor allem viele Leute aus dem Umkreis von Tábor unter ihnen. So unterschiedlich die Gruppen sind, eines ist ihnen gemeinsam: der Glaube daran, daß ein wahrhaftiges christliches Leben nur außerhalb der großen Zentren möglich ist. So suchen sie die Abgeschiedenheit. Mit dem Schriftprinzip, der Vereinfachung der Zeremonien, der Forderung, daß nur würdige Priester Sakramente in richtiger Weise spenden sollen, und der Betonung des geistigen Empfanges der Eucharistie stehen sie außerhalb des zwischen den Utraquisten und der katholischen Kirche ausgehandelten Kompromisses der Kompaktaten. Und sie werden unterstützt von Rokycana. Als Georg von Podiebrady (Jiøí z Podìbrady) 1452 Landesverweser wird - 1471 wurde er zum böhmischen König gewählt, erwirkt Rokycana bei ihm die Erlaubnis, daß sich diese Gruppen bei Kunwald in Georgs Lititzer Herrschaft in Nordostböhmen ansiedeln dürfen. Dies ist ihre Geburtsstunde der Brüdergemeinde im Jahr 1457.

Kunvald Das Gemeindehaus
der Brüderunität
in Kunwald
Doch dann setzt der Druck aus Rom ein. Papst Pius II. erklärt 1462 die Aufhebung der Kompaktaten. König Georg verfolgt die Brüder zweimal. 1461-1464 will er damit vor der katholischen Öffentlichkeit des Auslandes seinen Anspruch auf das römische Königtum legitimieren. Denn in seinem Krönungseid hatte er zumindest der Sache nach zugesagt, sich für die Aufhebung der Kompaktaten einzusetzen und gegen Ketzer vorzugehen. Daß ein Utraquist nicht deutscher König sein kann, sah er ein. Außerdem hoffte er auf päpstliche Hilfe. So hat er im März 1461 die Ketzermandate Karls IV. erneuert.

Ab dem Jahr 1460 konnte auch Rokycana den Brüdern ihnen nicht mehr beistehen. 1461 wird Bruder Gregor zusammen mit einigen Studenten verhaftet. Drei Monate lang erwarten sie täglich ihr Ende. Dann bietet man ihnen eine Widerrufformel an, genaugenommen waren es zwei. Eine für die normalen Brüder, sehr milde gefasst, sodaß es ihnen möglich war, zu unterschreiben, und eine für die Studenten. Und in dieser Zeit entsteht wohl auch zuerst der Name: "fratres legis Christi", Brüder des Gesetzes Christi und "Jednota bratská Christi", Unität oder Vereinigung der Brüder Christi. 1464 gab sich die Brüderunität in der Reichenauer Vereinbarung eine Satzung und auf der Versammlung von Lhotka bei Reichenau (Rychnov) am 26. 3. 1467 setzten sie Gemeindeälteste und ein eigenes Priesteramt ein. Damit ist die Trennung von der katholischen Kirche und den Utraquisten endgültig vollzogen.

Immer mehr Gemeinden werden gegründet, so bedeutende wie Jungbunzlau (Mladá Boleslav), nicht nur in Böhmen, sondern auch in Mähren, in Prerau (Pøerov) und auch unter der deutsch sprechenden Bevölkerung, die Gemeinde in Fulnek im Kuhländchen, die von aus dem Brandenburgischen geflohenen Waldensern gegründet wird. Es sind die Adligen, die in der Zeit der Schwäche des Königtums an Macht gewinnen und den Brüdern Schutz bieten. Am 12. 8. 1474 stirbt Gregor in Brandýs nad Orlicí, damit endet eine Epoche.

Es beginnt die Zeit weiterer Vertreibungen. 1481 werden die Brüder das nächstemal vertrieben, durch König Georgs Nachfolger, Matthias Corvinus in Mähren. Es hatte vorher schon mehrfach Versuche gegeben, unter dem Schutz der Orthodoxen Kirche zu leben. In Moldawien ist Prinz Stephan bereit, die Brüder als Kolonisten aufzunehmen und man denkt schon daran, gänzlich überzusiedeln, da trifft sie die türkische Invasion. Da sich auch manche mährischen Herren bei Corvinus beschwerten, daß ihnen die Arbeitskräfte fehlen, dürfen sie wieder zurückkehren.

Die Zeit des Bruder Lukas (1496-1528)

Die Brüder dürfen keinen Kriegsdienst versehen und kein weltliches Amt einnehmen, also auch nicht richten. Aber wer bietet denn Schutz, doch nur der Adel, so argumentiert die Mehrheitspartei. 1495 formiert sich die sog. Große Partei, die auch den Eid zulassen will. Die Kleine Partei dagegen verteidigt die Gedanken Chelèickýs und die Abkehr von der Welt.

Dann beginnt die Zeit des Bruder Lukas (1496-1528). Es ist sicherlich ein neuer Abschnitt. Mit Lukas wird auf der Reichenauer Versammlung 1494 ein gerechter Verteidigungskrieg legitimiert. Freilich hat man dann noch einige Beifügungen gemacht, Plünderung und Raub sind ausgeschlossen. Dies war nun eine gewaltige Veränderung, und man hat heftig darüber diskutiert. Letztlich blieb keine andere Wahl, wollte man nicht verhindern, daß sich auch höhere Schichten den Brüdern anschließen, die vor allem auch Schutz gewähren können.

Um 1500 ist die Zahl der Brüder auf 10.000 angewachsen. 1501 wird das erste Gesangbuch herausgegeben, auf tschechisch, 1525 das tschechische Neue Testament.

Es ist die Zeit, da Katechismen entstehen. Lukas schreibt seine Kinderfragen, erste Ausgabe 1502. Wahrscheinlich hat er sich dabei auf Vorformen gestützt, die nicht mehr erhalten sind oder mündlich weitergegeben wurden. Bevor König Wladislaw 1508 das Mandat gegen die Brüder erläßt, beginnt Bruder Lukas eine Verteidigungsschrift, die Apologia Sacrae scripturae, die in der Druckerei Hölzl in Nürnberg 1511 in Latein erscheint. Bereits ein Jahr später wird in Leipzig eine Schrift Jacob Zieglers gedruckt, die der Olmützer Bischof Stanislav Thurzo zur Widerlegung in Auftrag gegeben hatte. Diese enthält eine "Excusatio fratrum Waldensium contra binas litteras doctoris Augustini" von Bruder Lukas aus dem Jahre 1503. Von Hieronymus Dungersheim wird 1514 eine "Confutatio" gedruckt, die ebenfalls den Wortlaut der Apologie enthält. 1514 entsteht eine nochmalige Antwort von Lukas. 1532 folgt die Rechenschaft des Glaubens, ein Jahr vorher war das deutsche Gesangbuch des Michael Weisse entstanden. Diese Schriften machen die Brüder im Ausland bekannt und sie bieten Rückhalt in den einsetzenden Zeiten der Verfolgung.

Denn ihr Erstarken bedingt wiederum ihre Verfolgung, zunächst durch den Olmützer Bischof ab 1500 und König Wladislaws Gattin Anna. Immer wieder hat es Kontakte zwischen den Brüdern und dem Administrator des utraquistischen Konsistoriums, Wenzel Koranda gegeben, sie verstärkten nur die Gegensätze. Als dann die Utraquisten wieder ab 1501 mit Rom verhandelten, gingen sie gegen die Brüder vor, eine erste Welle beginnt 1503 und das Ganze gipfelt 1508 in dem St. Jakobsmandat Wladislaws, das die Brüder bis zum Majestätsbrief Rudolf II 1609 vom Landesrecht ausschließt. Versammlungen werden verboten, Bücher verbrannt. Das von den mährischen Ständen beschlossene Mandat soll nicht so rigoros sein, und das ist der Grund, warum in dieser Zeit nun sich das Schwergewicht der Brüder nach Mähren verlegt. Nur einzelne Landesherrn, wie etwa die Pernstein, können in dieser Zeit die Brüder schützen. Die Schärfe geht erst mit dem Tode König Wladislaws verloren, als die einzelnen Landesherren infolge der Schwächung der Zentralmacht in Böhmen eigenmächtig entscheiden.

Der Kontakt mit der deutschen Reformation

Auch Melanchthon wird 1520 in Antwerpen durch eine Gesandtschaft ein Exemplar der Apologie überreicht. Luthers Mitstreiter entschuldigt sich, daß er wegen Arbeitsüberlastung keine Antwort mitgeben könne, denn wahrscheinlich fürchtet er um seinen Ruf.[1]

Auch im Erfurter Augustinerkloster, dem Aufenthaltsort Martin Luthers, befindet sich eine Abschrift. Es ist ein Gelehrtenstreit, wann nun Luther die Brüderschriften zwischen 1512 und 1520 kennen lernt und verwendet. So hat man behauptet, in seiner Römerbriefauslegung 1516 argumentiere er gegen die Brüder, dies zeige sich u.a. in der Frage der guten Werke.[2] Andere haben argumentiert, Luthers 90. These, daß von der Kirche Schaden zu nehmen ist, der durch den Ablasshandel entsteht, stamme von der Excusatio des Bruder Lukas.[3] Und als Luther im Oktober 1518 in Augsburg vor Cajetan steht, als es zum Bruch mit dem Papsttum und der Kirche kommt, habe er das Bild der Brüderkirche vor sich.

Ähnlich schwierig ist die Frage des Verhältnisses von Luther zu Hus. Im März 1518 wirft Eck Luther vor, er habe Böhmisches Gift getrunken, was Luther im April 1518 leugnet. Dann kommt es 1519 zur Leipziger Disputation. Eck will Luther am 5.Juli in die Ecke treiben. Die Lehre von der Kirche hätte Luther von Hus. Luther studiert in der Mittagspause die Manuskripte des Konzils in Konstanz. Am Nachmittag erklärt Luther, das Konzil habe sich getäuscht.[4] 1520 läßt Luther die Hauptschrift von Hus, "De ecclesia" drucken.[5] Und er liest anscheinend darin, denn im Februar 1520 schriebt Luther an Spalatin: "Wir waren alle Hussiten, ohne es zu wissen."[6]

Luther hat sich also spätestens nach den Vorwürfen von Eck, also um 1520, in der Zeit als seine reformatorischen Hauptschriften entstehen, intensiv mit Hus auseinandergesetzt und es ist wohl kaum vorstellbar, daß er bis zum ersten Kontakt mit den Brüdern 1522 von ihnen nicht weiter Notiz genommen hätte, wenn wir auch keine Nachrichten darüber besitzen.[7]

Natürlich wurden andererseits auch die Brüder auf das reformatorische Geschehen jenseits der böhmischen Grenze aufmerksam. Im Winter 1517/18 kommen von Breslau zu Bruder Lukas nach Leitmeritz (Litomerice) drei Mönche: Johann der Mönch, Michael Weisse und Johann Zeising (Jan Èí¾ek), die wegen ihrer lutherischen Gesinnung aus Schlesien vertrieben wurden. Gegen die Warnungen von Lukas werden sie vom zuständigen Brüderpfarrer Vavøinec Krasonický aufgenommen, und sofort wird die Position der Lutheranhänger gestärkt. Besonders der junge aus Taus (Doma¾lice) stammende Jan Roh (Horn), der deutsch sprach und bis 1518 Assistent des Ortspfarrers war, sympathisiert mit ihnen.

Im Reich brachte das Jahr 1521 den päpstlichen Bann und mit dem Wormser Edikt die Reichsacht über Luther und seine Anhänger. Luther versteckt sich von Mai 1521 bis März 1522 auf der Wartburg und übersetzt das Neue Testament ins Deutsche, Anfang März hält er die Invocavitpredigten.

Bereits im Mai 1522 reisen Weisse und Horn zu Luther. Zwei Monate vorher hatte Speratus, als Reformator in Iglau (Jihlava) tätig, elf Artikel der Brüder und vier der Utraquisten zu Luther geschickt mit der Bitte um Begutachtung. Diese kommen an, als sich Horn und Weisse in Wittenberg befinden. Luther legt sie den Brüdern vor, die Luther sagen, daß die Lehre der Brüder darin nicht richtig wiedergegeben werde. Horn legt dann diese Conclusiones Lukas vor und berichtet diesem von den Klarstellungen. Erst als Krasonický ebenfalls eine Klarstellung wünscht, geschieht dies durch Lukas am 13. 7. 1522.

Im Frühjahr 1522 schickt Speratus nochmals vier Fragen das Abendmahl betreffend von Bene¹ Optát aus Telè an Luther. Luther antwortet Speratus am 13. 6. 1522. Lukas erhält dieses Schreiben und antwortet ebenfalls Luther.

Aus Luthers Brief an Spalatin am 4. 7. 1522 und aus der Vorrede seiner Schrift "Vom Anbeten des Sakramentes" erfahren wir von einer zweiten Gesandtschaft, die mit Luther zusammentrifft. Demnach besaß Luther die Kinderfragen von 1522 auf deutsch. Luther erbittet sich von der Brüderleitung nähere Auskünfte zur Abendmahlslehre.

So kommt es 1522 dann noch zu einer dritten Gesandtschaft, welche die Antwort "Von der triumphierenden Wahrheit", eine Rechenschaftslegung des Lukas, Luther überbringt. Luther will nicht, wie bereits besprochen, den lateinischen Text verdeutschen und drucken lassen. Sechs Stücke finden das Wohlgefallen Luthers, was sie über den Glauben, Christus, den Hl. Geist, gegen den Papst und menschliche Satzungen, über das Fegefeuer, Maria und die Heiligen sagen. An fünf Punkten übt er Kritik: der Abendmahlslehre, der Lehre von der Taufe, dem Verhältnis von Glauben und Werken, dem Festhalten an den sieben Sakramenten, und er tadelt die Ehelosigkeit der Priester. Zudem wünscht er, daß die Brüder doch für die Ausbildung der Priester in Latein und Griechisch sorgen sollten. Es ist ein freundschaftlicher Ton, wenn Luther den Brüdern nicht nur schreibt: "wie gar viel neher ihr seyt dem Euangelio, denn alle andere, die myr bekandt sind" sondern hofft, dass die Brüder für die Wittenberger bitten mögen, denn "wie wohl wyrs noch nicht ynn den schang bringen mugen bey uns, das wyr so sittig und Christlich das sacrament handelten unter beyder gestallt, und solch ubung der lere und liebe unnd sittigs lebens unter uns auffrichtenn, als wyr von euch hören. Es ist noch grüne mit uns und geht langsam von statten."[8]

Die vierte Gesandtschaft überbringt die "Antwort der Brüder" vom 16. 9. 1523, darin heißt es am Ende: "Wir sprechen Euch großen Dank für Eure Liebe aus, die Ihr uns unerwartet darin erweist, daß ihr uns, die in der Welt Verachteten, nicht schmäht, sondern Euch allzu gütig gegen uns verhaltet, wie wir es nicht verdient haben, ohne die damit verbundene große Gefahr zu beachten."[9]

Luther hat darauf nur mündlich geantwortet. Aus einer anderen Quelle sind wir unterrichtet, daß Luther anscheinend in dieser Zeit in der Abendmahlslehre keine Unterschiede sieht, wenn er sich auch später in seinen Tischreden nicht so günstig über die Stellung der Brüder zu den weltlichen Dingen äussern sollte.

1524 ziehen die Brüder, wohl wiederum Weisse und Horn nach Wittenberg, es ist die fünfte und letzte Gesandtschaft. Damit enden die offiziellen Beziehungen während des Höhepunktes der religiösen Bewegung im Reich. In Deutschland erhitzt der Bauernkrieg die Gemüter.

Mehr als ein Jahrhundert danach, im Jahre 1639, resümiert der große Bischof der Brüderunität Johannes Amos Comenius Luthers Verhältnis zu den Brüdern:

"Von dieser Zeit an ist die Freundschaft zwischen ihm und den Brüdern, zum großen Verdruß der gemeinsamen Widersacher, bis an sein Ende ununterbrochen geblieben."[10]

Horst Schinzel


Die Reformation in Deutschland bewegt allenthalben die Herzen der Brüder. Und wie ist es weitergegangen? Dazu mehr im zweiten Teil der Brüdergeschichte in der Weihnachtsausgabe: die Brüder von der Reformation bis heute.


Anmerkungen

[1] Müller, Geschichte, S. 396.

[2] Thomson, Luther, S. 166.

[3] Thomson, Luther, S. 167.

[4] Thomson, Luther, S. 168f.

[5] Barto¹, Auftreten, S. 116.

[6] Thomson, Luther, S. 172.

[7] Øíèan, History, S. 108.

[8] Müller, Geschichte, S. 414.

[9] Müller, Geschichte, S. 416.

[10] Comenius, Kirchen-Historie, S. 64.



Literatur

Bartos, F. M., Das Auftreten Luthers und die Unität der Böhmischen Brüder, in: ARG 31, 1934, S. 103-120

Comenius, Johann Amos, Kurzgefaßte Kirchen-Historie der Böhmischen Brüder, Schwaabach 1739, Neudruck Hildesheim 1980

Hendrix, Scott, "We are all Hussites"? Hus and Luther Revisted, in: ARG 65, 1974, S. 134-161

Molnár, Amedeo, Die Waldenser, Freiburg 1993, S. 326-330

Müller, Joseph Th., Geschichte der Böhmischen Brüder I, Herrnhut 1922, S. 396-417

Odlo¾ilík, Otakar, Bohemian Protestants and the Calvinist Churches, in: CH VIII, 1939, S. 342-355

Øíèan, Rudolf, The History of the Unity of Brethren, Bethlehem 1992

Thomson, Harrison, Luther and Bohemia, in: ARG 44, 1954, S. 160-181



Unitätsgedenkfeier in Mladá Boleslav


An der Gedenkfeier zum 550. Jubiläum der Brüderunität am 28. April 2007 in Mladá Boleslav nimmt für die Mathesiusgesellschaft Horst Schinzel teil. Im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung findet in Herrnhut vom 26. bis 29. April 2007 ein Seminar Semiar "Auf den Spuren der Väter" statt.


Kunvald 1457-2007


Donnerstag, 26. April 2007

19.30 Uhr Einführung


Freitag, 27. April 2007

ab 8.45 Uhr Vorträge zum Seminarthema


Samstag, 28. April 2007

7.45 Uhr Fahrt nach Mladá Boleslav
10.30 Uhr Festversammlung
12.30 Uhr Pause mit Mittagsimbiss und Exkursionen zu historischen Stätten der Brüderunität
14.30 Uhr Abendmahlsgottesdienst
16.30 Uhr Ausstellung, Konzert, Film

Ende gegen 18 Uhr


Sonntag, 29. April 2007

9.30 Uhr Predigtversammlung
Anmeldungen zum Seminar "Auf den Spuren der Väter" und weitere Informationen bei:

    Evangelische Brüder-Unität
    Zittauer Straße 20
    02747 Herrnhut
    Tel. 035873 - 4870



Vom Mittelalter in die Neuzeit - und zurück

Anmerkungen zu einer Ausstellung in Prag 2006 über das Haus Luxemburg

Mit dem Ende des Kalten Krieges kam es auf dem Gebiet des ehemaligen Ostblockes zur Bildung einer Reihe von selbstständigen Nationalstaaten, die es seit dem Mittelalter in diesen Regionen nicht mehr gegeben hatte.

Es ist deshalb verständlich, daß diese neuen Staaten Europas im Prozess ihrer Staatswerdung ihre Vorbilder in diesen mittelalterlichen Staatswesen sehen und daraus eine kollektive Identität ableiten.

So versteht sich etwa Kroatien als Verteidiger des Westens gegen das orthodoxe Christentum während einiger Jahrzehnte der Selbstständigkeit im 11. Jahrhundert, als man die Königskrone während einer der dunkelsten Periode der Papstgeschichte aus Rom erhalten hatte. Serbien feiert seine mittelalterlichen Mönchs-Könige und hat deshalb dem Mönch Sawa in Belgrad erst vor Kurzem eines der größten Kirchenbauten der Welt gewidmet.

Es mag eine List der Geschichte sein, daß am Beginn ihrer Staatswerdung das jetzt katholisch geprägte Kroatien dem neu im Entstehen begriffenen östlichem Christentum verbunden war, während die ersten serbischen Könige ihre Kronen nicht aus Konstantinopel, sondern aus Rom erhalten haben. Das mögen geschichtliche Fakten sein, aber vielleicht steckt mehr dahinter. Möglicherweise zeigt sich darin, wie schwierig es für diese Staaten ist, nach vielen Jahrhunderten der kulturellen Fremdbestimmung ein eigenes Identitätsgefühl innerhalb von eineinhalb Jahrzehnten neu zu entwickeln.

Dies zeigt sich auch am Beispiel der jungen tschechischen Republik. Auch dort besinnen sich einflußreiche Kreise auf das Mittelalter als Vorbild und zwar in Gestalt der Luxemburger Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, insbesondere Karl IV. auf dem böhmischen Thron. Schwankte die Haltung gegenüber Karl IV. nach 1945 zwischen negativer Ablehnung als Feudalist bis hin zu wohlwollender Tolerierung, nämlich als Erbauer der Hauptstadt, so avancierte der Luxemburger Kaiser Karl IV. einer Umfrage nach zum größten Tschechen aller Zeiten: Da stört es wenig, daß mit der Zählweise einige Probleme auftreten, denn mit Karl IV. ist der deutsche Kaiser gemeint und auf dem Böhmischen Thron wäre er Karl I.

1309 begaben sich die römischen Päpste in die völlige Abhängigkeit von dem französischen König und mit der Übersiedlung der Kurie nach Avignon begann einer der dunkelsten Kapitel der Christenheit. In Paris wurde der jugendliche Karl von dem Abt Petrus Rogeri, dem späteren Papst Klemens VI. erzogen. In seiner Lebensrückschau schreibt Karl über das Verhältnis der beiden zueinander: "Und er sagte mir einmal, als wir miteinander in seinem Hause waren: "Du wirst noch König der Römer werden". Ich gab zurück: "Du wirst vorher Papst." 1346 hat Papst Klemens VI. endlich sein Lebensziel erreicht. Nach eingehenden Geheimverhandlungen und nachdem Karl im April im Konsistorium von Avignon vor dem Papst und 12 Kardinälen Gehorsam gelobt hat, wählen 5 Kurfürsten am 7. Juli 1346 in Rhens Karl zum Gegenkönig und beschwören damit im Reich einen Bürgerkrieg mit dem amtierenden und vom Papst gebannten Deutschen Kaiser Ludwig den Bayern herauf. Ludwig hatte seit seinem Italienfeldzug die zu ihm vor der Inquisition geflohenen Kritiker des Papsttums an seinem Hofe in München gesammelt, der somit zu einem der ruhmreichsten Städte, in einem Atemzug mit Paris und Oxford genannt, aufstieg.

Genau 700 Jahre nachdem sich das böhmische Königsgeschlecht der Pøemysliden nach mehr als 500-jähriger Herrschaft über Böhmen in Olmütz (Olomouc) ausgerottet hat, feierte 2006 die Tschechische Republik in der wohl größten Ausstellung ihrer Geschichte, die Kunst des Luxemburgischen Hauses, das nach langen Verhandlungen der böhmischen Stände von 1310 an formell bis 1437 das Land regierte.

Die entscheidenden und zukunftsweisenden zeitgeschichtlichen und theologischen Bezüge werden nebensächlich den Exponaten des umfangreichen Begleitbandes hinzugefügt. Zeitgeschichte zerrinnt zur Nebensächlichkeit vor der Schönheit der Kunst! So die völlige Abhängigkeit des Papsttums, die Zeit der Kirchenspaltung, die vorherrschende Kirchenlehre des Konziliarismus, also der Lehre, daß das Konzil und nicht der Papst letztendlich kirchliche Entscheidungen zu fällen ermächtigt ist. Die Lehre von der Reform der Kirche an Haupt und Gliedern, die Vernichtung des Templerordens durch den Papst, die Namen der Kirchenreformer Wyclif, Hus und die hussitische Bewegung geraten zu Randbemerkungen.

Auch beim Böhmischen König Sigismund fehlen wichtige Informationen. Nachdem sein Vorgänger Wenzel 1419 an den Folgen eines Schlaganfalles stirbt, den er bei Ausbruch des hussitischen Aufstandes erlitten hat, herrscht eineinhalb Jahrzehnte Anarchie im Lande. Zwar ließ sich Sigismund in Eile im Veitsdom krönen, nach zwei militärischen Niederlagen gegen den hussitischen Heerführer Jan ®i¾ka mußte er aber Böhmen verlassen. Nach mehreren erfolglosen Kreuzzügen einigt sich das Baseler Konzil mit den gemäßigten Hussiten. Erst als Sigismund am 5. 7. 1536 diese Kompaktaten von 1433 anerkennt, kann Sigismund Böhmen wieder betreten, und er wird im Gegenzug von den böhmischen Ständen als König anerkannt. Im Jahr darauf stirbt er. Der Katalog interpretiert dies als einen "programmatisch-kosmopolitischen Charakter seines Hofes". Deshalb ist auch verständlich, warum kein einziges Exponat des Teils der Ausstellung, die Sigismund gewidmet ist, aus Böhmen stammt.

Zugleich hat man zum Inhalt, der Kunst Karls IV. einige bewußte Akzente gesetzt. So hat man die berühmteste Klostergründung Karls, das Prager Emmauskloster ausgelassen. Karl unternahm in jungen Jahren eine Reise in das heutige kroatische Zengg. Dabei kam er in Kontakt mit der damals dort brach liegenden orthodoxen Liturgie. Er hat anscheinend diese Erlebnisse nie vergessen, denn er bittet Papst Clemens VI. um die Erlaubnis zur Gründung mehrerer Klöster, in denen die slawische Liturgie gefeiert wird. Karl erhält 1346 lediglich die Erlaubnis zur Gründung eines Klosters, des Emmausklosters oder auch Slawenklosters, am damaligen Stadtrand von Prag. So kommen 80 kroatische Mönche nach Prag, die eine reiche orthodoxe schriftstellerische Tätigkeit entfalten. Seit den späteren luxemburgischen Königen von Böhmen gilt es als eines der bedeutendsten Klöster Böhmens. Man hat viel spekuliert, was Karl damit bezweckte. Zweifellos war dies ein ganz entscheidender kultureller Beitrag. Lediglich ein Bild ist den Verfassern des Kataloges die Erwähnung des Klosters wert. Die slawische Liturgie war in Böhmen durch die Slawenapostel Kyrill und Method eingeführt worden, aber vom Westen nicht nur mit friedlichen Mitteln bekämpft worden. So wurde der Slawenapostel Method zweieinhalb Jahre gewaltsam in Bayern gegen den Willen des Papstes eingekerkert. Noch heute wird der 5. Juli als Feiertag der Slawenapostel in der Tschechischen Republik begangen.

Der Landadlige Thomas ©títný gehörte zu den führenden Vertretern der böhmischen Reformbewegung. ©títnýs Tochter ist der Umgebung der Bethlehemskapelle, einem Zentrum dieser Reformbewegung, zuzuordnen. Hus, der dort predigte, widmete ihr eine Schrift. Dies alles verschweigt der Band.

Möglicherweise finden diese Details deshalb keine Erwähnung, weil die gesamte böhmische Reformbewegung in einem einzigen Satz abgehandelt wird. So wird lediglich der Name Waldhauser erwähnt, es fehlt jedoch, daß der Mönch von Karl berufen wurde und sich dann in Avignon verteidigen mußte, wo er unter mysteriösen Umständen verstarb. Auch das Lebenswerk der weiteren Reformtheologen, wie Matìj Janow und Jan Militsch von Kremsier entfällt.

Zu fragen ist also, warum die Ausstellung bewußt diese wichtige europäische Geistesepoche ausspart?

In Serbien erlebte in der jüngsten Vergangenheit die Zeit vor der Schlacht im Kosovo ihre Glorifizierung. 1389 ging Serbien unter. Kaiser Karl IV. starb 1378, ein Jahrzehnt vorher. Viele sehen mit seinem Tod eine Zäsur. Auf dem böhmischen Schauplatz setzte das ein, was wir mit dem Begriff der Böhmischen Reformation bezeichnen. Es war die europäische Auseinandersetzung mit einer mittelalterlichen Papstkirche und einer Frömmigkeit, die in eine tiefe Krise geraten waren. Auf böhmischen Boden wurde das vorweg genommen, was die Reformatoren in Wittenberg und Zürich ein Jahrhundert später durchzuführen im Stande waren: die große europäische Reformationsbewegung und damit der Durchbruch in die europäische Neuzeit. Und die Protagonisten in diesem Schauspiel waren sich dessen bewusst, daß sie sich damit auf den Spuren der böhmischen Reformbewegung befanden, der der große Durchbruch letztlich versagt blieb, deren Saat jedoch in der Reformationszeit aufging.

Als sich vor einem Jahrhundert der Vielvölkerstaat Tschechoslowakei aus der Donaumonarchie herausentwickelte, da waren es genau diese Bewegungen, als dessen geistiges Erbe man sich empfand.

Demgegenüber befinden sich die Initiatoren der Prager Ausstellung auf kulturellem Gebiet offensichtlich auf dem Weg zurück in den "Herbst des Mittelalters." Das mögen derzeitige lokale Tourismusmanager gerne sehen, für protestantische Christen ist dies weniger erfreulich. Vor 25 Jahren, in Zeiten der "nationalen Historiographien", die den Blick für diese Kulturepoche verstellte, wie es jetzt im Beiband zur Ausstellung heißt, sprach man noch von einer "Entartung der Frömmigkeit" in der Zeit des Avignoner Exils des Papsttums.

Die Prager Ausstellung bildet keinen Einzelfall, wenn sie vielleicht auch eine gewisse Vorreiterrolle im geistigen Klima einnehmen soll. In seiner Heimatstadt Sternberg (©ternberk) erfährt der enge Mitarbeiter Karls, Albert von Sternberg, derzeit eine Aufwertung. Bisher galt er als skrupelloser Reliquienschänder, der sich sogar am Avignoner Hof zu verantworten hatte. Von ihm heißt es neuerdings, er sei ein humanistisch gebildeter Mäzen von europäischer Bedeutung.

Mit dieser Prager Ausstellung erfährt eine der unglücklichsten Epochen abendländischer Geschichte nachträglich ihre Verklärung. Der mittelalterliche Geist jener Zeit soll helfen, in der gegenwärtigen kulturellen Neuordnung den verunsicherten Menschen neue Orientierung und Identifikationen zu bieten. Im Vorwort zu einer ebenfalls im Jahre 2006 in Luxemburg und Budapest gezeigten Ausstellung über den zweiten großen Luxemburger, Kaiser Sigismund, formuliert der ungarische Präsident: Die vorliegende Ausstellung "wiederholt diese kulturelle Einheit ... auf eine glückliche Art - und aufschlußreich für das heutige Europa."

Für den gegenwärtigen Umbau des europäischen Kontinents ist dabei allerdings anzufragen, ob dafür spätmittelalterliche Frömmigkeitsäußerungen, wie sie sich derzeit nicht nur in der slawischen Welt großer Beliebtheit erfreuen, tragfähige Deutungsmuster liefern. Die Beispiele zeigen, wie wichtig es gerade nach dem Fall des Eisernen Vorhanges ist, das Erbe der Böhmischen Reformation zu bewahren und weiterzugeben.

Horst Schinzel, München



Ankündigungen


Bayern - Böhmen

Bayrische Landesausstellung 2007

In Zwiesel wird auf 1500 Jahre nicht immer einfache Nachbarschaft zwischen Bayern und Böhmen geblickt.

Die Ausstellung beginnt mit archäologischen Funden diesseits und jenseits der Grenze, dem frühen Christentum des hl. Wenzel, man zeigt die glanzvolle Zeit Karls IV. Der Handel bewegt sich entlang der Straßen von Nürnberg und Regensburg nach Prag. Aber auch von harten Kriegszeiten in den Hussitenkriegen und während des 30-jährigen Krieges erfährt der Besucher. Vom kulturellen Austausch zeugen die kunstgewerblichen Exponate. Bedeutende Architekten prägten den böhmisch-altbayerisch-fränkischen Kulturraum wie Dientzenhofer, Baltasar Neumann und der Maler Asam. Bestimmt ist dieser Kulturraum aber auch durch gemeinsame Heilige, wie den Brückenheiligen Nepomuk, und kulinarische Gemeinsamkeiten, wie die bayrisch-böhmische Brautradition zeigt. Die Ausstellung zeigt aber auch die tiefen Wunden auf, die im 20. Jahrhundert durch die Herauslösung Böhmens aus der Habsburger Monarchie die weitere Geschichte beeinflussten. Die Auflösung der ersten tschechoslowakischen Republik und die darauf folgende Vertreibung des deutschen Bevölkerungsanteiles, wovon rund 1 Million in Bayern eine neue Heimat fanden, stellt ihren Tiefpunkt dar. Die Ausstellung schließt mit der jüngsten Entwicklung nach dem Jahr 1968 und der Grenzöffnung.

Der Landesausstellung ist ein breites Begleitprogramm in den grenznahen Regionen angeschlossen, das zu weiteren Besichtigungen und Wanderungen einlädt.

Ort: Zwiesel, Kirchplatz 3,
Zeit: vom 25.5. bis 14.10. 2007
Geöffnet täglich von 9.30 bis 17.00 Uhr
Weitere Informationen: www.bayern-boehmen.hdbg.de

Horst Schinzel, München


Der Eiserne Vorhang in uns

Deutsch-tschechischer Gottesdienst

Anlässlich der Landesausstellung laden wir ein zusammen mit den "Freunden der deutsch-tschechischen Verständigung" zu einem zweisprachigen Gottesdienst zum Thema "Der Eiserne Vorhang in uns":

am 17.Juni 2007 14.30 Uhr
in der evangelischen Kirche in
Nassengrub/Mokøiny bei Asch

Das Vorbereitungsteam um Pfarrerin Cordula Winzer-Chamrád setzt mit diesem speziellen Gottesdienst in freier Form das Leben und Erleben an der Grenze in Szene. Einzelne Erfahrungsberichte stehen im Mittelpunkt. Dabei wird auf nachdenkliche Weise die Zeit kurz vor und nach der Grenzöffnung individuell beleuchtet. Nach dem Gottesdienst wird zum Gespräch und Austausch bei einer Tasse Kaffee eingeladen.



Sudetendeutscher Tag in Augsburg

Der nächste Sudetendeutsche Tag findet am 27. und 28. Mai 2007 in Augsburg statt. Wir laden ganz herzlich zum Evangelischen Gottesdienst um 9 Uhr ein. Die Predigt hält der emeritierte Synodalsenior der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder Dr. Pavel Smetana, Prag.



Jahrestagung 2007

Vom 27. bis 29. April 2007 laden wir nochmals ganz herzlich alle Mitglieder und Freunde der Johannes-Mathesius-Gesellschaft - Evangelische Sudetendeutsche e.V. zu unserer Jahrestagung in die Begegnungsstätte Heiligenhof nach Bad Kissingen (Alte Euersdorfer Str. 1) ein.


Tagungsprogramm

- Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten -

Der Heiligenhof in Bad Kissingen


Freitag, 27. April

16 Uhr

Mitgliederversammlung
anschließend Abendessen

20 Uhr

Vortrag von Dr. Martin Wernisch, Dozent für Kirchengeschichte
an der Ev.-theol. Fakultät der Karls-Universität in Prag
"Deutsche und Tschechen in der alten Brüderunität"
mit anschließender Aussprache


Samstag, 28. April

9 Uhr

Morgengebet

10 Uhr

Vortrag von Prof. Dr. Rudolf Grulich, Königstein i. Taunus

"Die Entwicklung der Herrnhuter Brüderunität" mit anschließender Aussprache

12 Uhr

Mittagessen

14 Uhr

Besuch der Stadt Bad Kissingen

alternativ bei schlechtem Wetter:
Fortsetzung der Themen der Mitgliedervsammlung
sowie Gespräch über die Entwicklung der JMG-ES

18 Uhr

Abendessen

20 Uhr

Abend der Begegnung
Abschluß mit einer Abendandacht


Sonntag, 29. April

8 Uhr

Frühstück

10 Uhr

Gemeinsame Teilnahme am Gottesdienst
in der Evangelischen Kirche von Bad Kissingen

danach:

Abschlussgespräch
Mittagessen
Abreise

Die Teilnehmer an der Jahrestagung bitten wir ganz herzlich, die Anmeldeunterlagen spätestens bis 17. April 2007 vollständig ausgefüllt an unseren Vorsitzenden Herrn Karlheinz Eichler, Bahnstraße 16, 04416 Markkleeberg zu senden. Nur so ist ein reibungslose Organisation der Jahrestagung gewährleistet.



Kontakt

Unsere Anschrift lautet:

Johannes-Mathesius-Gesellschaft
Evangelische Sudetendeutsche e.V.
Honorarkonsul i.R. Karlheinz Eichler
Bahnstraße 16, 04416 Markkleeberg
Telefon/Fax: 0049 (0) 34299 - 75270


Spenden

Wir bitten ganz herzlich um Spenden für die Finanzierung der Weiterführung unserer Arbeit. Überweisungen bitte auf das folgende Konto

Johannes-Mathesius-Gesellschaft - Evangelische Sudetendeutsche e.V.
Bankhaus J. Faisst, Wolfach, 12104 (BLZ 664 327 00)


Impressum

"Glaube und Heimat" ist das Mitteilungsblatt der Johannes-Mathesius-Gesellschaft Evangelische Sudetendeutsche e.V. Herausgegeben von Honorarkonsul i.R. Karlheinz Eichler, Bahnstraße 16, D-04416 Markkleeberg. Zusammenstellung und Layout: Johanna Gerstberger, Schumannstr. 28, 71460 Ludwigsburg.

Redaktionsschluß für die Weihnachtsausgabe 2007: 1. November 2007 (Termin bitte unbedingt einhalten!)




Zeitschrift:

> Bezug per E-Mail
> Glaube und Heimat 1/2011
> Glaube und Heimat 1/2011 (PDF-Datei zum Ausdrucken)
> Glaube und Heimat 2/2010
> Glaube und Heimat 2/2010 (PDF-Datei zum Ausdrucken)
> Glaube und Heimat 1/2010
> Glaube und Heimat 1/2010 (PDF-Datei zum Ausdrucken)
> Glaube und Heimat 2/2009
> Glaube und Heimat 1/2009
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